Das gebaute Erbe als Projekt

Über den städtebaulichen Bestand der mittelalterlichen Planstadt Neunkirch und die Angemessenheit des Umgangs mit ihrem baulichen Erbe als Projekt

Autor/innen

  • Sabine Brinitzer

DOI:

https://doi.org/10.60857/archimaera.11.113-126

Abstract

Die Stadt Neunkirch liegt westlich von Schaffhausen in der Nordschweiz. Ihre Gründung im 13. Jahrhundert wird auf das Ziel der Konstanzer Bischöfe zurückgeführt, hier einen befestigten Stützpunkt zu schaffen. Aufgrund ihres Aufbaus nach einem rechtwinkligen Plan bildet diese Stadt die einzige geometrische Stadtanlage der Schweiz. Ihre Ausdehnung, ihre städtebauliche Struktur und die Höhe ihrer Bauten bilden eine klar begrenzte Form und Gestalt. Dazu tragen die einzelnen Gebäude bei, die dreigeschossig in parallelen Reihen auf bemessenen Parzellen stehen. Sie entsprechen proportional der Ausdehnung der städtebaulichen Anlage und bestimmen mit ihren gleichhohen Satteldächern deren dreidimensionale Struktur. Ihre Typologie definiert sich durch einen vorderen Wohnteil und einen hinteren Ökonomieteil mit Tenne und Stall. Das Haus an der Vordergasse 44 in Neunkirch entspricht mit seiner städtischen Hauptfas­ sade zur Vordergasse und seiner bäuerlichen Rückfassade zur Mühlengasse diesem ortstypischen Vielzweckhaus und bildet einen eingepassten, angemessenen Teil der homogenen Stadtstruktur. Das dazu erarbeitete Projekt sieht eine Sanierung und Umnutzung als Wohnhaus mit Gewerbe im Erdgeschoss vor. Fragen der technischen, materiellen, energetischen und ressourcesparenden Angemessenheit im Kontext des Bestandes werden mit dem vorliegenden Projekt aufgezeigt und erklärt.

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Veröffentlicht

2024-10-25

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