Über die Zeitschrift

Architektur hat viele Facetten, ebenso die Beschäftigung mit ihr. Architekturtheorie, architektonisches Entwerfen und Architekturgeschichte nähern sich dem gemeinsamen Thema von ganz verschiedenen Seiten, haben unterschiedlichste Methoden entwickelt und interessieren sich für eine Vielzahl historischer und aktueller Themenstellungen. Die Diversität dieser Ansätze schlägt sich im Spektrum der Architekturzeitschriften nur allzu deutlich nieder: jeweils spezielle Zeitschriften beschäftigen sich mit Themen der Entwurfspraxis, verfolgen die theoretische und gesellschaftliche Diskussion um Architektur oder betrachten Architektur als historisches Phänomen aus geisteswissenschaftlicher Perspektive.

Wir, eine Gruppe von Architekt*innen, Kunst- und Architekturhistoriker*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, haben uns 2007 zum Ziel gesetzt, mit archimaera ein Medium bereitzustellen, das diese Standpunkte mit dem Ziel gegenseitiger Befruchtung und allgemeiner Horizonterweiterung verbindet. Der Architekturdiskurs erhält damit ein Forum, in dem ein Austausch auf fächer- und methodenübergreifender Ebene stattfinden kann.

Wir verstehen Architektur als ein übergreifendes Kulturphänomen, das es in seiner gesamten Spannweite zu erfassen gilt. Typologie und Nutzung, mediale Präsenz und gesellschaftliche Funktionen, Motive, Geschichte und Deutung, Kunstcharakter und Zeichenhaftigkeit, Konstruktion und Materialität sind Kategorien des Architektonischen, die einen gemeinsamen Zugang für alle beteiligten Disziplinen darstellen. Darüber hinaus besitzt die Auseinandersetzung mit Architekturgeschichte und -tradition bis in die Gegenwart eine unmittelbare Bedeutung für das kulturelle Selbstverständnis. Gerade in der Moderne haben programmatische Architektinnen und Architekten, haben Architekturschulen vom Expressionismus bis zum Bauhaus, haben nationale Strömungen und Ideologien, haben Demokratie und gesellschaftliche Institutionen die Bedeutungsdimension des Bauens und ihre jeweiligen Neuansätze stets in Anschluss oder Abgrenzung zur Baugeschichte definiert und visualisiert. archimaera versteht sich als Medium, das moderne Tendenzen des Bauens in Zusammenhang mit fundierter kultur- und baugeschichtlicher Analyse und nicht allein mit eilig zusammengesuchten Referenzabbildungen betrachtet.

Publizieren mit archimaera

archimaera ist eine Online-Zeitschrift, die einen Blick über den Tellerrand der jeweiligen Disziplinen ermöglicht, Schnittmengen aufzeigt und den Austausch zwischen Praxis, Geschichte, Theorie und Reflexion fördert. Im interdisziplinären Dialog sollen Architektur-Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, um so vertieftes Verständnis und gegenseitige Impulse sowohl für Forschungsthemen wie für die künstlerische und entwerferische Tätigkeit von Architektinnen und Architekten zu gewinnen. Wissenschaftliche Texte, Entwürfe, Zeichnungen und andere künstlerische Arbeiten stehen dabei als Ausdrucksmöglichkeiten eines kreativen, historischen und philosophischen Architektur-Diskurses gleichberechtigt nebeneinander. Ihre Zusammenschau bedeutet für jede beteiligte Disziplin einen Erkenntnisgewinn.

archimaera erscheint als Diamond-Open-Access-Zeitschrift und ist je einer Themenstellung gewidmet, die einen übergeordneten Zugang zur Gegenwart und Geschichte des Bauens sowohl aus kulturwissenschaftlicher Perspektive wie aus der Praxis der konstruktiven und entwerferischen Auseinandersetzung mit Architektur ermöglicht. Ein Editorial führt in die Thematik jeder Ausgabe ein und bildet den Auftakt für einen redaktionell abgeschlossenen Hauptteil, in dem in wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen verschiedenste Sichtweisen auf das Thema eröffnet werden. Unter dem gemeinsamen Oberthema werden diese Beiträge ohne Beschränkung auf eine bestimmte historische Epoche oder auf einen bestimmten methodischen Zugang allerdings unter der Vorgabe versammelt, sich der interdisziplinären Perspektive zu stellen, die das Rahmenthema vorgibt. Auf diese Weise funktioniert archimaera als Plattform des Austausches zwischen den Disziplinen, zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Praktikerinnen und Praktikern, zwischen jüngeren und etablierten Architektinnen und Architekten, Autorinnen und Autoren. Die redaktionelle Moderation, die Entwicklung und Explikation der disziplinübergreifenden Ansätze stellt an die Redaktion der Zeitschrift besondere Anforderungen, die einen intensiven inhaltlichen Austausch im Vorfeld erfordern.

Alle Artikel, die bei archimaera eingereicht werden, werden zuerst von der Redaktion gemeinsam begutachtet und einer Auswahl unterworfen. Die zur Veröffentlichung ausgewählten Beiträge durchlaufen danach einen Double-Blind Peer Review durch externe Peers. Auf Basis dieses Reviews und einer gegebenenfalls anschließenden Überarbeitungsphase findet die Endredaktion der Beiträge durch die Redaktionsmitglieder von archimaera statt.

Alle archimaera-Artikel sind über das Internet frei und kostenlos zugänglich (Open Access) und über eine DOI dauerhaft und ortsunabhängig referenziert.

Herausgeber*innen

redaktion archimaera

c/o Daniel Buggert
Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege, Stadt Köln
Stellvertretender Amtsleiter
Willy-Brandt-Platz 2
50679 Köln

c/o Adria Daraban
Professur Geschichte und Theorie der Architektur
TU Kaiserslautern
Pfaffenbergstr. 95
67663 Kaiserslautern

c/o Karl R. Kegler
Professur Geschichte und Theorie der Stadt und der Architektur
Hochschule München
Karlstraße 6
D 80333 München

c/o Anke Naujokat, Felix Martin
Lehrstuhl für Architekturgeschichte
RWTH Aachen
Schinkelstraße 1
D 52056 Aachen

c/o Rainer Schützeichel
Professur Architektur- und Stadtbaugeschichte
FH Potsdam
Kiepenheuerallee 5
14469 Potsdam

Impressum

archimaera
architektur. kultur. kontext. online
ISSN: 1865-7001
www.archimaera.de
ed.areamihcra@maet