Von Schlössern und Palästen

"Unangemessene" Zuchthausfassaden an den Beispielen Amsterdam und Leipzig

Autor/innen

  • Lene Jaspert

DOI:

https://doi.org/10.60857/archimaera.11.11-21

Abstract

Mit der Gründung des ersten Amsterdamer Zuchthauses im Jahr 1596 entwickelte sich eine neue Bauaufgabe, die sowohl der Fürsorge als auch der Strafe gewidmet war, und der sich in den folgenden Jahrzehnten Bauherren und Architekten in ganz Europa annehmen sollten. Es entstanden repräsentative Fassaden, geschmückt mit Kolossalordnungen, Wappen und allegorischen Darstellungen. Damit entsprachen die Zuchthäuser als öffentliche Gebäude der Obrigkeit zwar durchaus den zeitgenössischen Architekturvorstellungen, die Pracht der Fassaden rief jedoch häufig Unverständnis und Empörung hervor. Betrachter verglichen sie mit Schlössern und Palästen und empfanden sie daher als unangemessen für die dahinter untergebrachten Bettler, Prostituierte und Diebe. Der Artikel untersucht dieses Phänomen anhand der Amsterdamer Institutionen des Rasphuis und des Spinhuis sowie dem Leipziger Zucht- und Waisenhaus.

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Veröffentlicht

2024-10-25

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Artikel