Rückseiten des Schönen
DOI:
https://doi.org/10.60857/archimaera.9.27-42Schlagworte:
Bruno Taut, Gustav Theodor Fechner, Psychophysik, Parallelismus, Schönheit, Ästhetik, Abort, Tag, Nacht, Wilhelm IIAbstract
Wenn man von Rückseiten spricht, sind Kehrseiten nicht weit. Dass Bruno Taut in seinen Exilschriften der frühen dreissiger Jahre immer wieder die unzusammenhängende Parallelität von Tokonoma und Abort im japanischen Wohnhaus thematisiert, geht auf die Lehre des Psychophysiker Gustav Theodor Fechner zurück. Auch für künstlerische Visionen beanspruchte Taut den Status von Parallelwelten. Schon seine spektakulärste Utopie, das pazifistische Mappenwerk Alpine Architektur, hatte er, bevor er es der Republik von Weimar in die Wiege legte, Wilhelm II. andienen wollen, dem obersten Kriegsherrn der Deutschen im Ersten Weltkrieg. Tauts Beteiligung, von Japan aus, an dem von den Nazis ausgeschriebenen Wettbewerb "Häuser der Arbeit" (1934) muss vor diesem Hintergrund gesehen werden. Gleichwohl bleibt ein Schimmer utopischer Hoffnung.
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Veröffentlicht
2021-03-16
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