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Vorne und Hinten im Städtebau

  1. Christoph Mäckler
  2. Wolfgang Sonne

Zusammenfassung

Bezahlbarer Wohnraum steht heute ganz oben auf der politischen Agenda der Bundesrepublik Deutschland. Die Fachwelt betont, dass die Fehler der Sechzigerjahre, der monofunktionale Wohnungsbau in Form von Großsiedlungen auf der grünen Wiese, nicht wiederholt werden dürfen. In vielen Projekten lebt ungewollt die Siedlungsideologie weiter: gleichartige Wohnungen, allseitige Besonnung und Belüftung, mehr Grünraum als Straßenraum. Kurz: Es fehlt das Verständnis für das, was Stadt ausmacht, die Trennung von Öffentlichkeit und Privatheit – und damit eine Unterscheidung von Vorne und Hinten. Im Siedlungsbau sind alle Seiten gleich; im Städtebau dagegen gibt es Vorderseiten, die den öffentlichen Raum definieren, und Rückseiten, die sich einem privaten Raum zuwenden. Die Vorderseiten sind als Straßen- und Platzwände anspruchsvoll gestaltet, um den Bedürfnissen der urbanen Öffentlichkeit gerecht zu werden. Die Rückseiten umfassen die Höfe und Gärten und machen diese zu einem Innenraum, der von den Anliegern genutzt wird. Das Verständnis für diese Differenzierung, für das Vorne und Hinten, das Öffentliche und Private, gilt es wiederzugewinnen, wenn mit den neuen Wohnhäusern tatsächlich urbane Quartiere entstehen sollen. Es muss untersucht werden, mit welchen städtebaulichen und architektonischen Typen von Blöcken, Häusern, Grundrissen und Fassaden das allseits gewünschte urbane Quartier erreicht werden kann. Anstelle von Zeilen, Solitären oder Großstrukturen bildet das mehrgeschossige Haus am Blockrand mit rückseitigen Flügeln am Hof flexible Möglichkeiten, eine Differenzierung von öffentlichen und privaten Sphären auszubilden und unterschiedlichsten Ansprüchen zu genügen.

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