PT Journal AU Kegler, K TI Substanz oder Zeichen? SO archimaera PY 2011 VL 2011 IS 004 DE 1950ies; 1960ies; 1970ies; Abbruch; Aldo Rossi; Aleida Assmann; Architektur der 1950er Jahre; Architektur der 1960er Jahre; Architektur der 1970er Jahre; Architekturkritik; Architekturpresse; Architekturpsychologie; Automobil; Barcelona Pavillon; Baukultur; Baumaterialien; Bauschaden; Bürgerprotest; Centre Pompidou; Dauerhaftigkeit; Denkmal; Denkmalwert; Erinnerungsbild; Erneuerung; Fassadensanierung; Frankonia; Gereonsviertel; Gerling-Bauten; Gerling-Gelände; Geschichte; Geschichtslosigkeit; Industrieproduktion; Innovation; Konsumgesellschaft; Kontinuitätskultur; Kulturkritik; Kulturprodukt; Köln; Köln kann auch anders; Kölner Oper; Kölner Schauspielhaus; Lampugnani; Le Corbusier; Lebensdauer; Lebenserwartung; Lebenszyklus; Leitbild; Lesbarkeit; Manifest; Marianne Gronemeyer; Maschinenzeitalter; Massenproduktion; Medien; Medienbild; Metastruktur; Modernisierung; Mut zur Kultur; Nachkriegszeit; Neubeginn; Opernensemble; Opernquartier Köln; Orientierungswissen; Perfektion; Permanenz; Präsenz; Psychologie; Referenzobjekt; Referenzsystem; Reyner Banham; Riphahn-Ensemble; Rudolf Schwarz; Sanierung; Schauspielhaus Köln; Stadtbild; Systembau; Systemwechsel; Technik; Tradition; Traditionsbruch; Ungleichzeitigkeit; Verfall; Vergangenheitsbewertung; Vergangenheitspolitik; Vergänglichkeit; Verlust; Villa Savoye; Wegwerfarchitektur; Werkzeug; Wiederholungswahn; Wilhelm Riphahn; Wohnmaschine; Wolfgang Döring; Wolfgang Pehnt; Zeitmaschine; das Neue; historische Nachhaltigkeit; industrialisiertes Bauen; neues Bauen; Ästhetik; Öffentlichkeit; Ökonomie AB Das medienvermittelte Bild von Architektur ist fast ausschließlich ein Bild von Neubauten und technischen Innovationen. Das Zustandekommen dieses Bildes ist eng mit Suggestion und Selbstverständnis einer architektonischen Moderne verbunden, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Traditionsbruch zum Programm erhob, Anlehnung an Methoden der Serienproduktion suchte und schließlich in den 60er und 70er Jahren Architekturproduktion zu einem System sorgenfreien Konsums und unablässiger Innovationen stilisierte. Diese Wunschvorstellung stößt nicht allein angesichts begrenzter Ressourcen an ihre Grenzen. Auch das Ausmaß an psychisch verkraftbarer Umweltveränderung unterliegt einer seelischen Ökonomie. Die menschliche Psyche benötigt Vertrautes als Orientierungsrahmen. Dieser Rahmen ist aber nicht allein auf eigene Erfahrungen bezogen. Auch medienvermittelte Bilder prägen Vorstellungen und Referenzräume. Architektur ist mehr als ein funktionales, konstruktives oder ökonomisch produziertes System – Architektur ist ein Zeichen. Auch die Architektur der Moderne ist längst zu einem Zeichensystem geworden, das in das kulturelle Gedächtnis der Gegenwart eingegangen ist und als Referenzrahmen fortwirkt, wenn heute über Erhalt oder Abriss von Bauten der Nachkriegszeit diskutiert wird. ER